Die EU-Pläne sehen unter anderem vor, Banken direkt aus dem Rettungsfonds ESM zu rekapitalisieren. Auch eine gemeinsame Einlagensicherung wird diskutiert. Zugleich sollen die Geldinstitute durch eine europaweite Aufsicht besser überwacht werden. Sinn und seine Mitstreiter glauben aber nicht, dass sich die Risiken auf diese Weise unter Kontrolle halten lassen.

Liebe Mitbürger,

die Entscheidungen, zu denen sich die Kanzlerin auf dem Gipfeltreffen der EU-Länder gezwungen sah, waren falsch. Wir, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler der deutschsprachigen Länder, sehen den Schritt in die Bankenunion, die eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeutet, mit großer Sorge. Die Bankschulden sind fast dreimal so groß wie die Staatsschulden und liegen in den fünf Krisenländern im Bereich von mehreren Billionen Euro. Die Steuerzahler, Rentner und Sparer der bislang noch soliden Länder Europas dürfen für die Absicherung dieser Schulden nicht in Haftung genommen weden, zumal riesige Verluste aus der Finanzierung der inflationären Wirtschaftsblasen der südlichen Länder absehbar sind. Banken müssen scheitern dürfen. Wenn die Schuldner nicht zurückzahlen können, gibt es nur eine Gruppe, die die Lasten tragen sollte und auch kann: die Gläubiger selber, denn sie sind das Investitionsrisiko bewusst eingegangen und nur sie verfügen über das notwendige Vermögen.


Die Politiker mögen hoffen, die Haftungssummen begrenzen und den Missbrauch durch eine gemeinsame Bankenaufsicht verhindern zu können. Das wird ihnen aber kaum gelingen, solange die Schuldnerländer über die strukturelle Mehrheit im Euroraum verfügen. Wenn die soliden Länder der Vergemeinschaftung der Haftung für die Bankschulden grundsätzlich zustimmen, werden sie immer wieder Pressionen ausgesetzt sein, die Haftungssummen zu vergrößern oder die Voraussetzungen für den Haftungsfall aufzuweichen. Streit und Zwietracht mit den Nachbarn sind vorprogrammiert. Weder der Euro noch der europäische Gedanke als solcher werden durch die Erweiterung der Haftung auf die Banken gerettet; geholfen wird statt dessen der Wall Street, der City of London – auch einigen Investoren in Deutschland - und einer Reihe maroder in- und ausländischer Banken, die nun weiter zu Lasten der Bürger anderer Länder, die mit all dem wenig zu tun haben, ihre Geschäfte betreiben dürfen. Die Sozialisierung der Schulden löst nicht dauerhaft die aktuellen Probleme; sie führt dazu, dass unter dem Deckmantel der Solidarität einzelne Gläubigergruppen bezuschußt und volkswirtschaftlich zentrale Investitonsentscheidungen verzerrt werden.


Bitte tragen Sie diese Sorgen den Abgeordneten Ihres Wahlkreises vor; unsere Volksvertreter sollen wissen, welche Gefahren unserer Wirtschaft drohen.

Hanns Abele (Wien) Werner Abelshauser (Bielefeld) Klaus Adam (Mannheim) Niels Angermüller (Göttingen) Thomas Apolte (Münster) Lutz G. Arnold (Regensburg) Ludwig von Auer (Trier)

Ulrich Baßeler (Berlin) Sascha Becker (Warwick) Gerard J. van den Berg (Mannheim) Annette Bergemann (Mannheim) Peter Bernholz (Basel) Norbert Berthold (Würzburg) Thomas Beißinger (Hohenheim) Martin Biewen (Tübingen) Charles B. Blankart (Berlin) Eckhart Bomsdorf (Köln) Michael Braulke (Osnabrück) Friedrich Breyer (Konstanz) Jeanette Brosig-Koch (Duisburg-Essen) Carsten Burhop (Köln)

Volker Caspari (Darmstadt) Dieter Cassel (Duisburg/Essen) Norbert Christopeit (Bonn)

Manfred Deistler (Wien) Alexander Dilger (Münster) Klaus Diller (Koblenz) Jürgen B. Donges (Köln) Axel Dreher (Heidelberg) Hilmar Drygas (Kassel)

Jürgen Eichberger (Heidelberg) Patrick Eichenberger (Zug) Peter Egger (Zürich) Wolfgang Eggert (Freiburg) Mathias Erlei (Clausthal-Zellerfeld)

Hans Fehr (Würzburg) Stefan Felder (Basel) Cay Folkers (Bochum) Reto Föllmi (St. Gallen) Andreas Freytag (Jena) Jan Franke-Viebach (Siegen) Michael Fritsch (Jena) Markus Frölich (Mannheim) Wilfried Fuhrmann (Potsdam) Michael Funke (Hamburg)

Werner Gaab (Bochum) Gerhard Gehrig (Frankfurt) Egon Görgens (Bayreuth) Volker Grossmann (Freiburg/Schweiz) Joachim Grammig (Tübingen) Wolf-Heimo Grieben (Würzburg) Thomas Gries (Paderborn) Josef Gruber (Hagen) Erich Gundlach (Hamburg)

Hendrik Hakenes (Bonn) Gerd Hansen (Kiel) Andreas Haufler (München) Harry Haupt (Bielefeld) Nikolaus Hautsch (Berlin) Burkard Heer (Augsburg) Arne Heise (Hamburg) Christoph Helberger (Berlin) Florian Heiss (Mainz) Thomas Hering (Hagen) Carsten Herrmann-Pillath (Frankfurt) Matthias Hertweck (Konstanz) Helmut Herwartz (Kiel) Hans Hirth (Berlin) Stefan Hoderlein (Boston) Andreas Hoffmann (Leipzig) Stefan Homburg (Hannover)

Jürgen Jerger (Regensburg) Uwe Jirjahn (Trier)

Leo Kaas (Mannheim) Alexander Karmann (Dresden) Gebhard Kirchgässner (St. Gallen) Oliver Kirchkamp (Jena) Guy Kirsch (Freiburg/Schweiz) Roland Kirstein (Magdeburg) Kai Konrad (Berlin) Walter Krämer (Dortmund) Tim Krieger (Paderborn) Hans-Martin Krolzig (Canterbury) Jens Krüger (Darmstadt) Jörn Kruse (Hamburg)

Franz Peter Lang (Braunschweig) Bernd Lucke (Hamburg) Helga Luckenbach (Gießen) Helmut Lütkepohl (Berlin)

Ernst Maug (Mannheim) Georg Meran (Berlin) Dirk Meyer (Hamburg) Georg Milbradt (Dresden) Gertrud Moosmüller (Passau) Karl Mosler (Köln) Georg Müller-Fürstenberger (Trier) Marc-Andreas Muendler (San Diego)

Bernhard Neumärker (Freiburg) Werner Neus (Tübingen) Dirk Niepelt (Gerzensee) Volker Nitsch (Darmstadt)

Peter Oberender (Bayreuth) Walter Oberhofer (Regensburg) Ingrid Ott (Karlsruhe) Max Otte (Graz)

Wolfgang Paffenberger (Bremen) Hans-Georg Petersen (Potsdam) Dietmar Petzina (Bochum) Wilhelm Pfähler (Hamburg) Michael Pickhardt (Cottbus) Winfried Pohlmeier (Konstanz) Mattias Polborn (Urbana-Champain) Olaf Posch (Aarhus) Birger P. Priddat (Witten-Herdecke)

Bernd Raffelhüschen (Freiburg) Olaf Rank (Freiburg) Franko Reither (Hamburg) Til Requate (Kiel) Rudolf Richter (Saarbrücken) Gerhard Rübel (Göttingen) Ralf Runde (Siegen)

Dirk Sauerland (Witten-Herdecke) Wolf Schäfer (Hamburg) Malcolm Schauf (Essen) Bernhard Scherer (London) Jörg Schimmelpfennig (Bochum) Burkhard C. Schipper (University of California) Karl Schmedders (Zürich) André Schmidt (Witten-Herdecke) Gunther Schnabl (Leipzig) Ronnie Schöb (Berlin) Klaus Schöler (Potsdam) Siegfried G. Schoppe (Hamburg) Matthias Graf von der Schulenburg (Hannover) Christian Seidl (Kiel) Franz Seitz (Weiden) Friedrich L. Sell (Neubiberg) Gernot Sieg (Braunschweig) Hans-Werner Sinn (München) Peter Spahn (Hohenheim) Georg Stadtmann (Frankfurt/Oder) Joachim Starbatty (Tübingen) Thomas Steger (Leipzig) Martin Steinrücke (Greifswald) Erich Streißler (Wien) Wolfgang Ströbele (Münster) Hans Gerhard Strohe (Oppen)

Tymon Tatur (Bonn) Theresia Theurl (Münster) Stephan Thomsen (Hannover) Karl-Heinz Tödter (Frankfurt) Stefan Traub (Bremen) Siegfried Trautmann (Mainz)

Harald Uhlig (Chicago)

Stefan Voigt (Hamburg)

Andreas Wagener (Hannover) Gerhard Wagenhals (Hohenheim) Adolf Wagner (Tübingen/Leipzig) Martin Wagner (Graz) Klaus Wälde (Mainz) Martin Wallmeier (Freiburg/Schweiz) Gerhard Wegner (Erfurt) Joachim Weimann (Magdeburg) Thomas Wein (Lüneburg) Rafael Weißbach (Rostock) Robert K. von Weizsäcker (München) Frank Westermann (Osnabrück) Hans Wielens (Münster) Michael Wolf (Zürich) Elmar Wolfstetter (Berlin)

Klaus F. Zimmermann (Bonn) Achim Zink (Kalsruhe/Wien)


Selten hat ein Ökonomen-Aufruf eine so wuchtige Diskussion ausgelöst wie der Brief an die „lieben Mitbürger“, den die F.A.Z. am vergangenen Donnerstag im Internet veröffentlicht hat. Unterschrieben hatten bis Freitag 172 Wirtschaftsprofessoren, inzwischen sind es mehr als 200 deutschsprachige Professoren. Sie fürchten, dass die geplante Bankenunion zu einer „Sozialisierung von Schulden“ führe. Der Aufruf erzeugte ein gewaltiges öffentliches Echo. Aus der Ökonomenzunft und aus der Politik gab es sogleich scharfe Reaktionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bestritt, dass auf dem EU-Gipfel irgendeine zusätzliche gemeinschaftliche Haftung vereinbart worden sei. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nannte den Brief „empörend“, weil er Verwirrung in der Öffentlichkeit stifte. Der Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin bezichtigte die Unterzeichner „dumpfer Ressentiments“. Aus der Fachwelt gab es gleich zwei Stellungnahmen. Eine Gruppe von sieben Ökonomen, darunter der „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger, der Chef des Gewerkschaftsinstituts IMK Gustav Horn und der Chef des arbeitgebernahen IW Michael Hüther, monierten, der Aufruf baue ein „Schreckgespenst“ auf. Inhaltlich gewichtiger war die Stellungnahme von 15 Ökonomen um Martin Hellwig vom Max-Planck-Institut Bonn, die ehemalige „Wirtschaftsweise“ Beatrice Weder di Mauro und den Berliner Makroökonomen Michael Burda, der sich inzwischen mehr als 100 Ökonomen angeschlossen haben: Sie kritisierten zunächst „fatale Konstruktionsfehler der Währungsunion“. Insbesondere die zu enge Verknüpfung zwischen der Verschuldung des Finanzsektors und des Staates berge Gefahren, weil jede Banken- zu einer Staatsfinanzenkrise führe – und umgekehrt. Um den Teufelskreis zu durchbrechen, seien eine stärkere europäische Integration und eine Bankenunion notwendig. Dabei dürfe es aber nicht zu einer Vergemeinschaftung der Haftung kommen, die Gläubiger maroder Banken müssten haften. Nötig sei eine europäische Bankenaufsicht mit weitreichenden Eingriffsrechten zur Restrukturierung maroder Banken. „Um die Stabilität einer Bankenunion finanziell abzusichern, bedarf es eines gemeinsamen Restrukturierungsfonds, der mit verbindlichen Auflagen eingreifen kann“, schreiben sie. Der ESM könne diese Rolle übernehmen. Auch eine europäische Einlagensicherung könne auf Dauer zur Stabilität des Systems beitragen. Der Streit der Ökonomen geht nun um die Frage, wie glaubwürdig das Versprechen ist, dass eine Bankenaufsicht dafür sorgt, dass Verluste von Banken nicht am Ende über den ESM bei den Steuerzahlern der solideren Euro-Länder landen.


Initiator des ursprünglichen Protestbriefes war der Dortmunder Wirtschaftsstatistiker Walter Krämer. Einen Entwurf des offenen Briefs hatte IMK-Chef Gustav Horn auf seiner Facebook-Seite öffentlich gemacht und seine Empörung über das Werk zum Ausdruck gebracht. Vor der tatsächlichen Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Donnerstag (5. Juli 2012) wurden noch kleinere Korrekturen an dem Entwurf vorgenommen.

Zu den Unterzeichner gehörten renommierte Wissenschaftler wie Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Klaus Zimmermann, Direktor des Instituts zur Zukunft der Abeit (IZA) und Charles Blankart, Seniorprofessor für Öffentliche Finanzen an der Berliner Humboldt-Universität und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium. Zunächst unterschrieben 160 Ökonomen, die Zahl kletterte bis zum 9. Juli 2012 auf über 200.


Volker Abel (München), Hanns Abele (Wien), Werner Abelshauser (Bielefeld), Klaus Adam (Mannheim), Hanjo Allinger (Deggendorf), Niels Angermüller (Wernigerode), Thomas Apolte (Münster), Gerhard Arminger (Wuppertal), Lutz G. Arnold (Regensburg), Ludwig von Auer (Trier), Phillip Bagus (Madrid), Ulrich Baßeler (Berlin), Hanno Beck (Pforzheim), Sascha Becker (Warwick), Tilman Becker (Hohenheim), Gerard J. van den Berg (Mannheim), Annette Bergemann (Mannheim), Volker Bergen (Göttingen), Peter Bernholz (Basel), Norbert Berthold (Würzburg), Thomas Beißinger (Hohenheim), Martin Biewen (Tübingen), Charles B. Blankart (Berlin), Ulrich Blum (Halle), Eckhart Bomsdorf (Köln), Silvio Borner (Basel), Gregor Bräutigam (Düsseldorf), Michael Braulke (Osnabrück), Friedrich Breyer (Konstanz), Gerrit Brösel (Hagen), Jeanette Brosig-Koch (Duisburg-Essen), Wolfgang Buchholz (Regensburg), Martin-Peter Büch (Saarbrücken), Walter Buhr (Siegen), Carsten Burhop (Köln), Sigrun C. Caspari (Witten-Herdecke), Volker Caspari (Darmstadt), Dieter Cassel (Duisburg/Essen), Norbert Christopeit (Bonn), Christian Conrad (Heidelberg), Erich Dauenhauer (Landau), Manfred Deistler (Wien), Gerd Diethelm (Trier), Alexander Dilger (Münster), Klaus Diller (Koblenz), Ulrich Döring (Lüneburg), Jürgen B. Donges (Köln), Axel Dreher (Heidelberg), Hilmar Drygas (Kassel), Peter Egger (Zürich), Wolfgang Eggert (Freiburg), Jürgen Eichberger (Heidelberg), Patrick Eichenberger (Zug), Alexander Eisenkopf (Friedrichshafen), Winand Emons (Bern), Eike Emrich (Saarbrücken), Alfred Endres (Hagen), Mathias Erlei (Clausthal-Zellerfeld), Hans Fehr (Würzburg), Ulrich Fehl (Marburg), Stefan Felder (Basel), Cay Folkers (Bochum), Reto Föllmi (St. Gallen), Andreas Freytag (Jena), Jan Franke-Viebach (Siegen), Bruno Frey (Warwick), Michael Fritsch (Jena), Markus Frölich (Mannheim), Wilfried Fuhrmann (Potsdam), Michael Funke (Hamburg), Werner Gaab (Bochum), Günther Gebhardt (Frankfurt), Gerhard Gehrig (Frankfurt), Robert Göötz (Nürtingen-Geislingen), Egon Görgens (Bayreuth), Volker Grossmann (Freiburg/Schweiz), Joachim Grammig (Tübingen), Wolf-Heimo Grieben (Würzburg), Thomas Gries (Paderborn), Josef Gruber (Hagen), Erich Gundlach (Hamburg), Andreas Haaker (Hagen), Hendrik Hakenes (Bonn), Gerd Hansen (Kiel), Hans Hartwig (Münster), Andreas Haufler (München), Harry Haupt (Bielefeld), Nikolaus Hautsch (Berlin), Burkard Heer (Augsburg), Peter Heil (Mainz), Maik Heinemann (Potsdam), Christoph Helberger (Berlin), Florian Heiss (Mainz), Olaf Henkel (Mannheim), Henner Hentze (Münster), Thomas Hering (Hagen), Carsten Herrmann-Pillath (Frankfurt), Matthias Hertweck (Konstanz), Helmut Herwartz (Kiel), Hans Hirth (Berlin), Stefan Hoderlein (Boston), Stefan Homburg (Hannover), Guido Hülsmann (Angers), Klaus Jaeger (Berlin), Hans-Joachim Jarchow (Göttingen), Jürgen Jerger (Regensburg), Uwe Jirjahn (Trier), Thomas Jost (Aschaffenburg), Martin Junkernheinrich (Kaiserslautern), Leo Kaas (Konstanz), Peter Kappelhoff (Wuppertal), Alexander Karmann (Dresden), Michael Kastner (Heidelberg), Wolfgang Kessler (Freiburg), Frank Keuper (Hamburg), Gebhard Kirchgässner (St. Gallen), Oliver Kirchkamp (Jena), Guy Kirsch (Freiburg/Schweiz), Dieter Kirschke (Berlin), Roland Kirstein (Magdeburg), Václav Klaus (Prag), Eckart Klingelhöfer (Pretoria), Martin Kloyer (Greifswald), Rainer Knigge (Berlin), Michael Knittel (Stuttgart), Andreas Knorr (Speyer), Ulrich Koester (Kiel), Kai Konrad (Berlin), Dietmar Krafft (Münster), Walter Krämer (Dortmund), Tim Krieger (Paderborn), Hans-Martin Krolzig (Canterbury), Jens Krüger (Darmstadt), Walter Krug (Trier), Jörn Kruse (Hamburg), Rainer Künzel (Osnabrück), Bert Küppers (Bremen), Hermann von Laer (Vechta), Franz Peter Lang (Braunschweig), Martin Leschke (Bayreuth), Roman Liesenfeld (Kiel), Frank Lobigs (Dortmund), Andreas Löhr (Frankfurt), Otto Loistl (Wien), Jürgen Löwe (St. Gallen), Bernd Lucke (Hamburg), Helga Luckenbach (Gießen), Helmut Lütkepohl (Berlin), Ernst Maug (Mannheim), Friedrich W. May (Münster), Stefan May (Ingolstadt), Georg Meran (Berlin), Peter Mertens (Nürnberg), Matthias Messner (Mailand), Dirk Meyer (Hamburg), Georg Milbradt (Dresden), Gertrud Moosmüller (Passau), Karl Mosler (Köln), Georg Müller-Fürstenberger (Trier), Heiner Müller-Merbach (Kaiserslautern), Holger Mühlenkamp (Speyer), Marc-Andreas Muendler (San Diego), Renate Neubäumer (Koblenz-Landau), Günter Neubauer (München), Bernhard Neumärker (Freiburg), Werner Neus (Tübingen), Klaus Neusser (Bern),Dirk Niepelt (Gerzensee), Volker Nitsch (Darmstadt), Peter Oberender (Bayreuth), Walter Oberhofer (Regensburg), Michael Olbrich (Saarbrücken), Ingrid Ott (Karlsruhe), Henning Ottmann (München), Wolfgang Pfaffenberger (Bremen), Hans-Georg Petersen (Potsdam), Dietmar Petzina (Bochum), Wilhelm Pfähler (Hamburg), Eva Pichler (Wien), Michael Pickhardt (Cottbus), Winfried Pohlmeier (Konstanz), Mattias Polborn (Urbana-Champain), Olaf Posch (Aarhus), Birger P. Priddat (Witten-Herdecke), Susanne Rässler (Bamberg), Bernd Raffelhüschen (Freiburg), Hans Jürgen Ramser (Konstanz), Olaf Rank (Freiburg), Stefan Reitz (Kiel), Hans-Eggert Reimers (Wismar), Hayo Reimers (Gießen), Franco Reither (Hamburg), Til Requate (Kiel), Rudolf Richter (Saarbrücken), Wolfram Richter (Dortmund), Paul Ridder (Konstanz), Marc Oliver Rieger (Trier), Klaus Ritzberger (Wien), Gerhard Rösl (Regensburg), Roland Rollberg (Greifswald), Gerd Ronning (Tübingen), Horst Rottmann (Amberg-Weiden), Gerhard Rübel (Göttingen), Ralf Runde (Siegen), Dirk Sauerland (Witten-Herdecke), Wolf Schäfer (Hamburg), Christoph Schaltegger (Luzern), Klaus-Werner Schatz (Kiel), Malcolm Schauf (Essen), Horst Schellhaas (Köln), Bernhard Scherer (London), Jörg Schimmelpfennig (Bochum), Burkhard C. Schipper (UC Davis), Ulrich Schittko (Augsburg und Friedrichshafen), Karl Schmedders (Zürich), André Schmidt (Witten-Herdecke), Dieter Schmidtchen (Saarbrücken), Michael Schmitz (Gießen), Gunther Schnabl (Leipzig), Hans Schneeweiß (München), Ronnie Schöb (Berlin), Wolfgang Schöhl (Damrstadt), Klaus Schöler (Potsdam), Siegfried G. Schoppe (Hamburg), Jürgen Schröder (Mannheim), Hermann Schubert (Stuttgart), Wolfgang B. Schünemann(Dortmund), Matthias Graf von der Schulenburg (Hannover), Jochen Schumann (Münster), Christian Seidl (Kiel), Franz Seitz (Weiden), Friedrich L. Sell (Neubiberg), Gernot Sieg (Braunschweig), Hans-Werner Sinn (München), Sybille Sobczak (Bad Mergentheim), Peter Spahn (Hohenheim), Georg Stadtmann (Frankfurt/Oder), Joachim Starbatty (Tübingen), Thomas Steger (Leipzig), Victor Steiner (Berlin), Martin Steinrücke (Greifswald), Erich Streißler (Wien), Wolfgang Ströbele (Münster), Dirk Stroeder (Stuttgart), Hans Gerhard Strohe (Oppeln), Bernd Süßmuth (Leipzig), Tymon Tatur (Bonn), Jobst H. Thalenhorst (Münster), Theresia Theurl (Münster), Stephan Thomsen (Hannover), Karl-Heinz Tödter (Frankfurt), Stefan Traub (Bremen), Siegfried Trautmann (Mainz), Dieter Tscheulin (Freiburg), Harald Uhlig (Chicago), Stefan Voigt (Hamburg), Andreas Wagener (Hannover), Gerhard Wagenhals (Hohenheim), Adolf Wagner (Tübingen/Leipzig), Martin Wagner (Graz), Klaus Wälde (Mainz), Martin Wallmeier (Freiburg/Schweiz), Gerhard Wegner (Erfurt), Joachim Weimann (Magdeburg), Thomas Wein (Lüneburg), Rafael Weißbach (Rostock), Heinz-Dieter Wenzel (Bamberg), Robert K. von Weizsäcker (München), Peter Westerheide (Münster), Frank Westermann (Osnabrück), Hans Wielens (Münster), Otto Wiese (Münster), Thomas Wilke (Wismar), Michael Wolf (Zürich), Elmar Wolfstetter (Berlin), Klaus F. Zimmermann (Bonn), Achim Zink (Karlsruhe/Wien)


Die Ökonomen kritisieren, dass zu auf dem EU-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu folgenschwere Zugeständnisse gemacht wurden. Die Unterzeichner sehen den „Schritt in die Bankenunion, die eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeutet, mit großer Sorge“. Es seien „riesige Verluste aus der Finanzierung der inflationären Wirtschaftsblasen der südlichen Länder absehbar“ für die „Steuerzahler, Rentner und Sparer der bislang noch soliden Länder“ nicht in Haftung genommen werden dürften. Für ihre Aussagen wurden die Ökonomen scharf kritisiert, unter anderem vom Handelsblatt (dieser Beitrag basierte auf der ersten Entwurfsfassung des offenen Briefs). Ein Kritikpunkt: Die Aussage, dass die solideren Euro-Staaten für die Bankschulden der anderen Länder haften sollten, sei nicht richtig. Vielmehr gehe es allenfalls um eine gemeinsame Einlagensicherung und eine Rekapitalisierung angeschlagener Institute, aber keine Gesamthaftung.

In einem Beitrag für das Handelsblatt reagierten am Freitag (6. Juli 2012) sieben bekannte Ökonomen rund um den ehemaligen Chef des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Bert Rürup. „In einer solchen Situation kann es nicht die Aufgabe von Ökonomen sein, mit Behauptungen, fragwürdigen Argumenten und in einer von nationalen Klischees geprägten Sprache die Öffentlichkeit durch einen Aufruf weiter zu verunsichern“, heißt es darin. Zu den Autoren des Beitrags zählten zudem Peter Bofinger (Uni Würzburg), Gustav Horn (IMK), Michael Hüther (IW), Dalia Marin (LMU), Friedrich Schneider (DIW Berlin) und Thomas Straubhaar (HWWI).

Finanzminister Wolfgang Schäuble kritisierte den ursprünglichen Protestbrief scharf. „Finanzwissenschaftler sollten eigentlich mit dem Begriff Bankenschulden verantwortlich umgehen“, sagte Schäuble im RBB-Inforadio. Stattdessen würde eine Verwirrung der Öffentlichkeit betrieben. „Ich finde das empörend.“

Am Freitagabend (6. Juli 2012) machte ein zweiter offener Brief die Runde, in der sich ebenfalls prominente Ökonomen gegen die Aussagen des ursprünglichen Protestbriefs stellten. Mit dabei: Michael Burda (HU Berlin), Martin Hellwig (MPI Bonn), Hans-Helmut Kotz (Ex-Bundesbankvorstand), Jan Pieter Krahnen (Uni Frankfurt), Dennis Snower (IfW Kiel) und Beatrice Weder di Mauro (Ex-Sachverständigenratmitglied). „Ein gemeinsamer Währungsraum mit freien Kapitalströmen kann ohne eine Europäische Bankenunion nicht sinnvoll funktionieren“, hieß es darin. „Die Beschlüsse auf dem letzten EU Gipfeltreffen gehen deshalb in die richtige Richtung.“ http://www.macroeconomics.tu-berlin.de/fileadmin/fg124/allgemein/Stellungnahme_zur_Europaeischen_Bankenunion.pdf Erstunterzeichner: Michael Burda (Berlin) Hans-Peter Grüner (Mannheim) Frank Heinemann (Berlin) Martin Hellwig (Bonn) Mathias Hoffmann (Zürich) Gerhard Illing (München) Hans-Helmut Kotz (Frankfurt) Jan Pieter Krahnen (Frankfurt) Gernot Müller (Bonn) Isabel Schnabel (Mainz) Andreas Schabert (Dortmund) Moritz Schularick (Berlin) Dennis Snower (Kiel) Uwe Sunde (München) Beatrice Weder di Mauro (Mainz)


Wortlaut des Gegenappells "Keine Schreckgespenster!" (Quelle:http://www.handelsblatt.com/politik/international/gegenposition-im-wortlaut-keine-schreckgespenster/6846830.html) Aufruf von Von Peter Bofinger, Gustav Horn, Michael Hüther, Dalia Marin, Bert Rürup und Friedrich Schneider und Thomas Straubhaar. Die Länder der Euro-Zone sind durch eine systemische Krise mit zwei Wurzeln (Staatsschulden und unterkapitalisierte Banken) herausgefordert. Auf die damit aufgeworfenen Fragen lassen sich keine einfachen Antworten finden. Die Krisenpolitik steht notgedrungen im Streit unterschiedlicher Einschätzungen und Sichtweisen, zumal nicht auf Lehrbuchweisheiten zurückgegriffen werden kann. Die Öffentlichkeit ist vor diesem Hintergrund durch Sorgen und Ängste geprägt, die sich mehr aus unbestimmten Gefühlen als aus sachlichen Informationen speisen. In einer solchen Situation kann es nicht die Aufgabe von Ökonomen sein, mit Behauptungen, fragwürdigen Argumenten und in einer von nationalen Klischees geprägten Sprache die Öffentlichkeit durch einen Aufruf weiter zu verunsichern. So werden in diesem Text insbesondere Ängste und Emotionen vor einer Bankenunion geschürt, ohne dass dies mit den erforderlichen Fakten unterlegt wird. Die Gipfelbeschlüsse lassen diese Dramatisierung definitiv nicht zu. Dort heißt es: „Sobald unter Einbeziehung der EZB ein wirksamer einheitlicher Aufsichtsmechanismus für Banken des Euro-Währungsgebiets eingerichtet worden ist, hätte der ESM nach einem ordentlichen Beschluss die Möglichkeit, Banken direkt zu rekapitalisieren. Dies würde an angemessene Auflagen geknüpft, darunter die Einhaltung der Vorschriften über staatliche Beihilfen ?" Dieser Beschluss dokumentiert die Absicht, ähnlich wie die USA dies im Herbst 2008 mit dem Troubled Asset Relief Program (TARP) getan haben, zielgenau die Bankenproblematik anzugehen. Die dabei gemachten Erfahrungen geben keinen Anlass, vor Gefahren für unserer Bankeinlagen zu warnen. Das Beispiel TARP zeigt, dass es möglich ist, Banken mit zu geringem Eigenkapital die notwendige Rekapitalisierung zu gewähren, ohne ihre Aktionäre und Gläubiger zulasten der Allgemeinheit, der Steuerzahler, aus ihrer finanziellen Verantwortung zu entlassen. Genau dies ist der richtige Weg! Der Aufruf baut ein Schreckgespenst auf und schürt Furcht. Der Öffentlichkeit, die nach Orientierung verlangt, und der Politik, die in schwierigen Entscheidungssituationen Kurs zu halten sucht, wird damit nicht geholfen. Es wird Schaden angerichtet für die politische Gestaltungsfähigkeit wie für das Ansehen unseres Fachs. Wirtschaftswissenschaftler sollten vielmehr bereit sein, mit konstruktiven Lösungsvorschlägen ihre Bringschuld gegenüber Gesellschaft und Politik zu erfüllen.


Ebenfalls am Freitag (6. Juli 2012) präsentierte der Sachverständigenrat der Bundesregierung ein Sondergutachten zur Lage der Euro-Zone. Darin begrüßten sie die Gipfelbeschlüsse als zumindest kurzfristig richtig, eine langfristige Lösung gebe es aber nach wie vor nicht. Die gemeinsame Währung sei in ihrem Bestand gefährdet. Sie verteidigten ihr Modell eines Schuldentilgungsfonds. Der Sachverständige Peter Bofinger hatte auch die erste Gegenreaktion gegen den ursprünglichen Ökonomen-Protestbrief unterzeichnet.


http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/sondergutachten-wirtschaftsweise-fortbestand-der-waehrung-gefaehrdet/6850262.html

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/akademische-nullnummer-diesen-redakteur-koennte-ich-erwuergen/6908436-2.html


Stellungnahme zur Europäischen Bankenunion Die Krise im Euroraum hat fatale Konstruktionsfehler der Währungsunion offenbart. Sie kann nur durch eine entschiedene Kursänderung bewältigt werden. Die Politik hat nun die Chance, die Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Ein wesentlicher Teil des Problems ist die enge Verknüpfung zwischen der Verschuldung des Finanzsektors und des Staates auf nationaler Ebene. Staatshaushalte müssen für die Refinanzierung ihrer systemrelevanten Banken einstehen. Umgekehrt halten die Geschäftsbanken in großem Umfang Schuldverschreibungen ihrer eigenen Staaten. Dadurch wird jede Bankenkrise zu einer Staatsschuldenkrise und umgekehrt – das Misstrauen schaukelt sich gegenseitig immer weiter hoch. Das Problem verschärft sich derzeit noch dadurch, dass internationale Finanzakteure sich aus Furcht vor einem Auseinanderbrechen des Euroraums immer stärker aus der Finanzierung der Krisenländer zurückziehen. Die nationale Segmentierung wird damit noch dramatischer und droht den Euroraum zu zersprengen.

Nur wenn es gelingt, die Refinanzierung der Banken von der Solvenz nationaler Staaten abzukoppeln, kann sich die Kreditversorgung in den Krisenländern stabilisieren. Wenn die Refinanzierung der Banken unabhängig von der finanziellen Situation des jeweiligen Staates ist, dann hat eine Schuldenkrise des Staates keine direkten Auswirkungen auf die Kreditversorgung. Durch die einer Staatsschuldenkrise folgenden Sparmaßnahmen entstehen zwar konjunkturelle Schwankungen. Diese lassen sich jedoch durch eine Europäisierung der Kreditversorgung dämpfen. Durch ein europäisches Rückgrat kann der Finanzsektor Schocks in einzelnen Ländern leichter abfedern. Zentrale Voraussetzung dafür sind nicht nur einheitliche Regulierungsstandards, sondern auch deren Umsetzung aus einer Hand.

Eine stärkere Integration des europäischen Finanzsystems und eine Entkopplung von Staatsfinanzen und Kreditversorgung sind für eine stabilere Architektur Europas unverzichtbar. Sie sind wichtige Schritte, um den Teufelskreis zwischen nationalen Schulden- und Bankenkrisen zu durchbrechen. Ein gemeinsamer Währungsraum mit freien Kapitalströmen kann ohne eine Europäische Bankenunion nicht sinnvoll funktionieren. Die Beschlüsse auf dem letzten EU Gipfeltreffen gehen deshalb in die richtige Richtung. Nun kommt es darauf an, sie so umzusetzen, dass eine tragfähige Lösung mit einheitlichen europäischen Strukturen geschaffen wird.

Es darf dabei keinesfalls um eine Vergemeinschaftung der Haftung für Bankschulden gehen. Vielmehr kommt es darauf an, dass die europäische Bankenaufsicht wirksame Durchgriffsrechte auf insolvente Banken in den Krisenländern bekommt. Die europäische Behörde muss mit der Kompetenz ausgestattet sein, eine ernsthafte Re-Kapitalisierung solcher Banken durch Ablösung der bisherigen Anteilseigner und durch die Umwandlung von Bankschulden in Eigenkapital durchzusetzen. Wir brauchen ein einheitliches europäisches Restrukturierungsverfahren, um marode Institute neu aufstellen oder auch abwickeln zu können. Das bedeutet auch: Gläubiger maroder Banken müssen für ihre riskanten Einsätze haften, sodass die Abwicklung von Banken weitestgehend ohne Steuermittel auskommen kann. Um die Stabilität einer Bankenunion finanziell abzusichern bedarf es eines gemeinsamen Restrukturierungsfonds, der mit verbindlichen Auflagen eingreifen kann. Der ESM kann diese Rolle übernehmen. Auch eine verstärkte europäische Einlagensicherung kann auf Dauer zur Stabilität des Systems beitragen.

Nur eine europäische Bankenaufsicht mit weitreichenden Eingriffsrechten kann die enge Bindung zwischen Staats- und Bankfinanzen sowie nationalen Regulatoren wirkungsvoll durchbrechen. Jetzt besteht die Chance, dies umzusetzen und damit einen wichtigen Schritt zur dauerhaften Lösung der Probleme im Euroraum zu machen.

Dagegen ist es viel schwieriger, auf fiskalischer Ebene direkt in die Souveränität von Mitgliedsstaaten einzugreifen – dies würde eine funktionierende europaweite demokratische Legitimation erfordern, von der wir derzeit noch weit entfernt sind. Die Bankenunion ist deshalb nur ein Teil der Lösung. Es bedarf auch Mechanismen und Kontrollen der Staatsfinanzen, die im Rahmen des europäischen Fiskalpaktes umgesetzt werden sollten. Eine Bankenunion kann den Zusammenhalt der Währungsunion sichern. Deshalb plädieren die Unterzeichner dafür, tragfähige einheitliche Strukturen auf europäischer Ebene zu schaffen mit denen die Kreditversorgung von der Finanzierung der Nationalstaaten entkoppelt wird. Freitag, 6. Juli 2012

Erstunterzeichner: Prof. Michael C. Burda (HU Berlin) Prof. Hans-Peter Grüner (Univ. Mannheim) Prof. Frank Heinemann (TU Berlin) Prof. Martin Hellwig (MPI Bonn) Prof. Mathias Hoffmann (Univ. Zürich) Prof. Gerhard Illing (LMU München) Prof. Hans-Helmut Kotz (IFK-CFS Frankfurt a.M., Univ. Freiburg) Prof. Jan Pieter Krahnen (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Tom Krebs (Univ. Mannheim) Prof. Gernot Müller (Univ. Bonn) Prof. Andreas Schabert (TU Dortmund) Prof. Isabel Schnabel (Univ. Mainz) Prof. Moritz Schularick (FU Berlin) Prof. Dennis Snower (IWK Kiel) Prof. Uwe Sunde (LMU München) Prof. Beatrice Weder di Mauro (Univ. Mainz)

Folgende Kolleginnen und Kollegen haben der Stellungnahme zugestimmt: Prof. Hermann Adam (FU Berlin) Prof. Carlos Alós-Ferrer (Univ. Konstanz) Prof. Wilhelm Althammer (Handelshochschule Leipzig) Prof. Erwin Amann (Univ. Duisburg-Essen) Prof. Ludwig von Auer (Univ. Trier) Prof. Ernst Baltensperger (Univ. Bern) Prof. Christina Bannier (FSFM Frankfurt a.M.) Prof. Hans-Heinrich Bass (HS Bremen) Prof. Christian Bayer (Univ. Bonn) Assoc.-Prof. Ralph-C. Bayer (Univ. Adelaide) Prof. Marco Becht (ECARES Brüssel) Prof. Günter W. Beck (Univ. Siegen) Prof. Thorsten Beck (Univ. Tilburg) Prof. Daniel Becker (EUV Frankfurt/Oder) Jun.-Prof. Thorsten Beckers (TU Berlin)

Prof. Gregor van der Beek (HS Rhein-Waal, Kleeve) Prof. Aleksander Berentsen (Univ. Basel) Dr. Kerstin Bernoth (DIW Berlin) Prof. Felix Bierbrauer (Univ. Köln) Prof. Friedel Bolle (EUV Frankfurt/Oder) Prof. Axel Börsch-Supan (MPI München) Prof. Jörg Breitung (Univ. Bonn) Prof. Johannes Bröcker (Univ. Kiel) Prof. Davide Cantoni (LMU München) Prof. Volker Caspari (TU Darmstadt) Prof. Christiane Clemens (Univ. Bielefeld) Prof. Irwin Collier (FU Berlin) Jun.-Prof. Achim Czerny (WHU Vallendar) Dr. Jonas Dovern (Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG) Prof. Sebastian Dullien (HTW Berlin) Prof. Jürgen Eichberger (Univ. Heidelberg) Prof. Roland Eisen (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Zeno Enders (Univ. Heidelberg) Jun.-Prof. Philipp Engler (FU Berlin) Prof. Horst Entorf (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Dipl.-Vw. Florian Ertz (Univ. Trier) Dr. Michael Evers (Univ. Bonn)


Asst.-Prof. Harald Fadinger (Univ. Wien) Prof. Ester Faia (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Stefan Felder (Univ. Basel) Prof. Ralf Fendel (WHU Vallendar) Dr. Ferdinand Fichtner (DIW Berlin) Prof. Wolfgang Filc (Univ. Trier) Prof. Reto Föllmi (Univ. St. Gallen) Prof. Günter Franke (Univ. Konstanz) Prof. Michael Frenkel (WHU Vallendar) Prof. Guido Friebel (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Ralph Friedmann (Univ. des Saarlandes) Prof. Ulrich Fritsche (Univ. Hamburg) Prof. Barbara Fritz (FU Berlin) Prof. Markus Frölich (Univ. Mannheim) Prof. Thomas Gaube (Univ. Osnabrück) Prof. Thomas Gehrig (Univ. Wien) * Prof. Christian Gehrke (Univ. Graz) Prof. Horst Gischer (Univ. Magdeburg) Prof. Egon Görgens (Uni Bayreuth) Prof. Reint Gropp (EBS Oestrich-Winkel) Prof. Dr. Joachim Güntzel (DHBW Ravensburg)

Prof. Harald Hagemann (Univ. Hohenheim) Prof. Mark Hallerberg (HSG Berlin) Prof. Wolfgang Härdle (HU Berlin) Prof. Philipp Harms (Univ. Mainz) Prof. Wolfgang Hartmann (FIRM, Frankfurt a.M.) PD Dr. Jochen Hartwig (ETH Zürich) Prof. Rainer Haselmann (Univ. Bonn) Asst.-Prof. Tarek Alexander Hassan (Univ. Chicago) Prof. Justus Haucap (Univ. Düsseldorf)

Prof. Richard Hauser (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Andreas Haufler (LMU München) Prof. Carsten Hefeker (Univ. Siegen) Prof. André W. Heinemann (Univ. Bremen) Prof. Florian Heiss (Univ. Mainz) Prof. Klaus-Dirk Henke (TU Berlin) Prof. Thorsten Hens (Univ. Zürich) Dr. Udo Hermann (Köln) Prof. Hansjörg Herr (HWR Berlin) Prof. Bernhard Herz (Univ. Bayreuth) Fabian Herzog (Univ. Lüneburg) Prof. Rudolf Hickel (Univ. Bremen) Assoc.-Prof. Steffen Hoernig (NOVA Lissabon) Prof. Carl-Ludwig Holtfrerich (FU Berlin) Prof. Gustav Horn (IMK Düsseldorf) Prof. Eckhard Janeba (Univ. Mannheim) Prof. Heike Joebges (HTW Berlin) Prof. Klaus Dieter John (TU Chemnitz) Prof. Philip Jung (Univ. Bonn)

Prof. Christoph Kaserer (TU München) Prof. Oliver Kirchkamp (Univ. Jena) Prof. Stephan Klasen (Univ. Göttingen) Prof. Martin Kocher (LMU München) David Kohl (Julius Bär Bank Europe AG, Frankfurt a.M.) Christian Kopf (Spinnaker Capital Ltd., London) Prof. Matthias Kräkel (Univ. Bonn) Prof. Hagen Krämer (HS Karlsruhe Technik und Wirtschaft) Prof. Jürgen Kromphardt (TU Berlin) Dr. Tobias Kronenberg (Forschungszentrum Jülich) Prof. Dirk Krueger (University of Pennsylvania, Philadelphia) Prof. Hans-Jürgen Krupp (Darmstadt) Prof. Lutz Kruschwitz (FU Berlin) Prof. Dorothea Kübler (TU Berlin) Prof. Heinz D. Kurz (Univ. Graz) Prof. Laitenberger (Univ. Halle-Wittenberg)Prof. Oliver Landmann (Univ. Freiburg) Dr. Konrad Lammers (Univ. Hamburg) Prof. Franz Peter Lang (TU Braunschweig) Assoc.-Prof. Fabian Lange (Yale University) Prof. Wolfgang Leininger (TU Dortmund) Prof. Christian Leuz (University of Chicago) Prof. Ulrich van Lith (Univ. Köln) Prof. Otto Lucius (Univ. Graz, Österr. Bankwissenschaftliche Ges.) Prof. Alexander Ludwig (Univ. Köln) Prof. Thomas Lux (Univ. Kiel)

Dr. Bernhard Mahlberg (Wirtschaftsuniv. Wien) Mag. Mario Matzer (Univ. Graz) Dr. Boris Maurer (Berlin) Dr. Thomas Mayer (Deutsche Bank, Frankfurt a.M.) Dr. Barbara Meller (Deutsche Bundesbank, Frankfurt a.M.) ** Prof. Lukas Menkhoff (Univ. Hannover) Prof. Christian Merkl (Univ. Erlangen-Nürnberg) Prof. Monika Merz (Univ. Wien) * Asst.-Prof. Felix Meschke (University of Kansas)

Dr. Martina Metzger (BIF, Berlin) Prof. Karl Morasch (UdB München) Dr. Gerald Müller (Commerzbank AG, Frankfurt a.M.) Prof. Dieter Nautz (FU Berlin) Prof. Franz Nees (HS Karlsruhe – Technik und Wirtschaft) Prof. Doris Neuberger (Univ. Rostock) *** Prof. Ulrike Neyer (Univ. Düsseldorf) Prof. Manfred Nitsch (FU Berlin) Prof. Markus Nöth (Univ. Hamburg) Prof. Hans G. Nutzinger (Univ. Kassel) Prof. Peter Ockenfels (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Jörg Oechssler (Univ. Heidelberg) Jun.-Prof. Christian Offermanns (FU Berlin) Prof. Notburga Ott (Univ. Bochum) Prof. Karl-Heinz Paqué (Univ. Magdeburg) Assoc.-Prof. Gerald Pech (KIMEP University, Almaty) Prof. Martin Peitz (Univ. Mannheim) Prof. Johannes Pfeifer (Univ. Tübingen) Prof. Arnold Picot (LMU München) Prof. Winfried Pohlmeier (Univ. Konstanz) Prof. Birger Priddat (Univ. Witten/Herdecke) Prof. Jan Priewe (HTW Berlin) Prof. Günther Rehme (HU Berlin) Prof. Helmut Reisen (Univ. Basel) Prof. Hermann Ribhegge (EUV Frankfurt/Oder) Prof. Wolfram F. Richter (TU Dortmund) Prof. Albrecht Ritschl (LSE London) Prof. Michael Rockinger (Université de Lausanne) Prof. Michael Roos (Ruhr-Univ. Bochum) Prof. Peter Rosner (Univ. Wien) Prof. Martin Ruckes (Karlsruher Institut für Technologie) Prof. Karlheinz Ruckriegel (Ohm-HS Nürnberg) Prof. Markus Rudolf (WHU Vallendar) Prof. Peter Rühmann (Univ. Göttingen) Prof. Bert Rürup (ISM Dortmund)

Prof. Klaus Sandmann (Univ. Bonn) Dr. Andreas Sauer (Quoniam Asset Management. Frankfurt a.M.) Prof. Dorothea Schäfer (DIW Berlin) Senior Lecturer Dr. Waltraud Schelkle (LSE London, European Institute Berlin) Prof. Ronald Schettkat (Univ. Wuppertal) Prof. Bernd Schips (St. Gallen) Prof. Ekkehart Schlicht (LMU München) Günter Schlothane (Frankfurt a.M.) Prof. Karl Schmedders (Univ. Zürich) Prof. Johannes Schmidt (HS Karlsruhe – Technik und Wirtschaft) Prof. Reinhard H. Schmidt (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Philipp Schmidt-Dengler (Univ. Mannheim) Prof. Reinhold Schnabel (Univ. Duisburg-Essen) Prof. Peter Schönfeld (Univ. Bonn) Mag. Dr. Stephan Schulmeister (WIFO Wien) Jan Pieter Schulz (Suhl) Dipl.-Vw. Helge Schulze (Kiel)

Prof. Reimund Schwarze (EUV Frankfurt/Oder) Dr. Daniela Schwarzer (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) Dipl.-Pol. Stephan Seip (Lugano) Prof. Stephan Seiter (HS Reutlingen) Prof. Reinhard Selten (Univ. Bonn) Prof. Paul Bernd Spahn (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Prof. Harald Spehl (Univ. Trier) Prof. Peter Steiner (Univ. Graz) Prof. Richard Sturn (Univ. Graz) Prof. Ulrich van Suntum (Univ. Münster) Prof. Ernst-Ludwig von Thadden (Univ. Mannheim) Prof. Peter Tillmann (Univ. Gießen) Prof. Hans-Michael Trautwein (Univ. Oldenburg) Prof. Uwe Vollmer (Univ. Leipzig) Prof. Gert G. Wagner (DIW Berlin) Prof. Uwe Walz (Goethe-Univ. Frankfurt a.M.) Assoc.-Prof. Kirsten Wandschneider (Occidental College, Los Angeles) Dr. Sebastian Watzka (LMU München) Prof. Martin Weber (Univ. Mannheim) Prof. Georg Weizsäcker (UCL London, DIW Berlin) Prof. Paul J.J. Welfens (Univ. Wuppertal) Prof. Lars Wellejus (FH Frankfurt a.M.) Prof. Heinz Welsch (Univ. Oldenburg) Prof. Axel Werwatz (TU Berlin) Prof. Berthold Wigger (Univ. Karlsruhe) Dipl.-Vw. Michael Wilken (Wedermark) Dr. Bernd Zettelmeyer (Bad Honnef) Jeromin Zettelmeyer, Ph.D. (EBRD, London) Dipl.-Vw. Thomas Zimmermann (Univ. Trier) Prof. Karl Georg Zinn (RWTH Aachen) Prof. Josef Zweimüller (Univ. Zürich) Lecturer Dr. Robert Zymek (Univ. Edinburgh)


  • Prof. Gehrig und Prof. Merz legen Wert auf folgende Feststellung:

Die europäische Bankenaufsicht muss i) politisch unabhängig sein und ii) das Ziel verfolgen, einen funktionierenden Bankenwettbewerb zu garantieren.

    • Dr. Meller gibt ihre persönliche Meinung wider und nicht unbedingt die der Bundesbank.
      • Prof. Neuberger findet das Wort „Nur“ am Beginn des 2. und 5. Absatzes zu apodiktisch, stimmt aber

ansonsten zu. Insgesamt haben 220 Kolleginnen und Kollegen die Stellungnahme unterzeichnet bzw. unterstützt, davon 191 Professorinnen und Professoren. Wir waren erfolgreich darin die Öffentlichkeit im In- und Ausland zu informieren, dass viele deutschsprachige Ökonomen eine europäische Bankenunion mit gemeinsamer Bankenaufsicht für sinnvoll halten. Damit ist das Ziel erreicht. Wir, die Erstunterzeichner, danken allen, die unsere Stellungnahme unterstützt haben, aber auch allen anderen, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Berlin, den 12. Juli 2012 http://www.macroeconomics.tu-berlin.de/fileadmin/fg124/allgemein/Stellungnahme_zur_Europaeischen_Bankenunion.pdf