User:OberMegaTrans/ws2020/Flugplatz Freiburg

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1 Der Verkehrslandeplatz Freiburg ist einer der ältesten Flugplätze in Deutschland.

Er ist zugelassen für Motorflugzeuge, Motorsegler, Hubschrauber, Segelflugzeuge, Freiballons, zum Fallschirmspringen und mit Einschränkungen für Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber. Zudem befindet sich hier der Stützpunkt des Intensivtransporthubschraubers Christoph 54 der Deutschen Rettungsflugwacht.

Abgewickelt werden gewerbliche und private Zwecke. Dazu zählen auch Messeflüge für Aussteller und Besucher, solche von Gästen in TV-Shows und Sport sowie der Organtransport der Universitätsklinik. Bei (internationalen) Linienflügen wird der 51 km entfernte EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg genutzt.

Der Flugplatz entstand auf dem Gelände eines Exerzierplatzes im Nordwesten im Stadtteil Brühl. Als erster Flugbetrieb in Freiburg kann eine Ballonfahrt bezeichnet werden, die im Jahr 1907 über dem späteren Flugplatz stattfand

In den 1930er Jahren, in denen der Platz überwiegend militärischen Zwecken diente, erlebte der Flugplatz eine Blütezeit, vor allem durch ab dem 5. Juli 1926 nach Stuttgart sowie ab dem 2. Juni 1930 nach Konstanz von der Lufthansa durchgeführte regelmäßige Linienflüge.[1]

französischen Besatzungsarmee aufgestellt, die den Flugplatz nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Jahrzehnte nutzte.

Ende der 1960er Jahre war die Zukunft des Flugplatzes ungewiss. Die damaligen Gegner wollten eine Wohnbebauung und verurteilten den Lärm der französischen Heeresflieger. 1974 traf der Gemeinderat einstimmig die Entscheidung für Erhalt und Ausbau.

Nachdem lange über eine Schließung des Platzes diskutiert worden war, ist der Bestand jetzt gesichert – nicht zuletzt wegen der starken Fürsprache der Freiburger Bürger im Bürgerentscheid 1995 und der Bedeutung für die Wirtschaft und die Messe Freiburg. Entscheidend jedoch war und ist die Bedeutung des Verkehrslandeplatzes für das Herz- und Lungenzentrum der Universitätskliniken in Freiburg. Der Platz ist unmittelbar an den Kliniken gelegen und wird für Organtransplantationsflüge innerhalb des Einzugsbereiches Europa genutzt. Für die Transplantationsflüge besitzt der Verkehrslandeplatz Freiburg eine uneingeschränkte Nachtfluggenehmigung.

Freiburg Airport is one of the oldest aerodromes in Germany. The airport is certified for powered aircrafts, motor gliders, helicopters, gliders, hot air balloons, for parachuting and under certain restrictions also for ultralight aircrafts and gyrocopters. In addition, it is the base of Christoph 54, the emergency rescue and intensive care helicopter of the DRF Luftrettung, which is part of the German air medical services.

It is used for private and commercial purposes. Among those are flights for exhibitors and visitors of the Messe Freiburg, for guests on TV-Shows or sporting events, and also for the transport of organs of the university hospital. The EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg, which is situated 51 km away from Freiburg, is used for international commercial flights.

The aerodrome was established on the site of a military parade ground in the northwest of the city, in the district of Brühl. A balloon flight over the future aerodrome in 1907 can be referred to as the first instance of flight operations in Freiburg.

In the 1930s, as the airfield was predominantly used for military purposes, the airport reached its heyday. This was due in particular to the Lufthansa operating regular flights to Stuttgart as of 5 July 1926 and to Constance as of 2 July 1930.

After the end of WWII, the aerodrome was used by French occupation forces for several decades.  

At the end of the 1960s the airport’s future was very uncertain. Opponents of the airport wanted to use the area for housing development and denounced the noise of the French Army Aviation. In 1974 the city council unanimously voted in favour of the preservation and expansion of the airport.  

After long discussions about a closing the airport, the airport’s existence is not at risk anymore today. This is due in part to the strong support it received from the citizens of Freiburg during the local referendum of 1995 and to the aerodrome’s importance for the local economy and the Messe Freiburg. The decisive factor was and still is the importance of the airfield for the Heart Center and Lung Center of the Freiburg University Hospital. The airfield is situated in the immediate surroundings of the hospital and is used for the air transport of organs in the European catchment area. Freiburg Airport therefore has an unrestricted night flight permission for air transport of organs.

2 Wegen der geänderten und damit verschärften EU-Gesetzgebung (Verordnung (EWG) Nr. 3922/91 des Rates vom 16. Dezember 1991 zur Harmonisierung der technischen Vorschriften und der Verwaltungsverfahren in der Zivilluftfahrt) konnten bei bestehender Pistenlänge seit 2005 nur noch kleine oder leichte Flugzeuge landen, wovon auch Organtransplantationsflüge für das Freiburger Universitäts-Klinikum betroffen waren. 2006 wurde vom Gemeinderat der Stadt Freiburg eine der Verordnung entsprechende Verlängerung der Landebahn beschlossen. Die Landebahn wurde schließlich 2011 auf 1400 Meter verlängert, ferner wurden an den Landeschwellen Anflughilfen PAPI installiert.

Flugplatzgegner, die zwei Petitionsverfahren zur Verhinderung des Ausbaus anstrengten, konnten sich letztlich nicht durchsetzen. Im Rahmen des Papstbesuches in Deutschland 2011 feierte Benedikt XVI. am 25. September 2011 zusammen mit 100.000 Menschen einen großen Abschlussgottesdienst auf dem westlichen Bereich des Flugplatzes.

2013 kam der Flugplatz wegen des Fußballstadions erneut in die Diskussion. Der in Frage kommende Standort liegt allerdings weiter in Richtung Westen von der Hartbelagbahn entfernt und beeinträchtigt laut vorläufiger Expertisen den Flugbetrieb dadurch nicht. Im November 2014 wurde vom Gemeinderat mit klarer Mehrheit entschieden, dass das SC-Stadion hier gebaut werden soll, obwohl tiefergehende Gutachten zur Flugsicherheit noch nicht fertig gestellt wurden. Am 1. Februar 2015 stimmten die Bürger von Freiburg in einem Bürgerentscheid mit 58,2 Prozent für den Stadionneubau im Wolfswinkel. Der Fallschirmsprung- wie auch der Segelflugsport würden danach ihre derzeitigen Betriebsflächen verlieren. Laut vorläufigem Gutachten wird es trotz der Lage des Stadions in der Nähe der Hartbelagbahn auch bei widrigen Windverhältnissen zu keiner wesentlichen Einschränkung des reinen Motorflugbetriebes kommen.

Due to the changed and therefore stricter EU legislation (council ordinance (EEC) No. 3922/91 of 16 December 1991 on the harmonization of technical regulations and administrative procedures in civil aviation), only small or light aircraft have been able to land on the (existing) runway since 2005, which also affected organ transplant flights for the Freiburg-University-Hospital. In 2006 the city council of Freiburg decided to extend the runway in accordance with the ordinance. The runway was finally extended to 1400 meters in 2011 and PAPI approach aids were installed on the landing thresholds.



Opponents of the airport who initiated two petition procedures to prevent the expansion were ultimately unable to prevail. As part of the Pope’s visit to Germany in 2011, Benedict XVI celebrated a large closing service with 100,000 people on the western area of the airfield on September 25, 2011.


In 2013 the airfield was brought up to discussion once again because of the new football stadium in Freiburg. However, the location in question (for the new stadium) is further west from the hardsurfaced runway and does not affect flight operations, according to preliminary expert reports. In November 2014, the municipal council decided with a clear majority that the SC stadium should be built there, although more detailed reports on flight safety have not yet been completed. On February 1, 2015, the citizens of Freiburg voted in a referendum with 58.2 percent in favor of the new stadium in Wolfswinkel. Sports like Skydiving and gliding would then lose their current operating areas. According to the preliminary report, despite the stadium’s location near the hardsurfaced runway, even in adverse wind conditions, there will be no significant restrictions on pure powered flight operations.

2017 wurde bekannt, dass bei der Deutschen Flugsicherung ein Antrag gestellt wurde, dass der Freiburger Flugplatz auch per Instrumentenanflug angesteuert werden kann, der Anfang 2020 noch nicht entschieden war.[21] Es gibt Bestrebungen, dass schwerere Flieger als 10 Tonnen landen können, auch in Hinblick auf Fußballmannschaften für das neue Stadion. Größere Flugzeuge jedoch gehören einer höheren Brandschutzkategorie an und dem entsprechend muss eine bestimmte Zahl von Löschfahrzeugen und Personal vorhanden sein. Die Flugplatz-Gesellschaft hat 2019 ein gebrauchtes Löschfahrzeug angeschafft. Bei diesem handelt es sich um ein Wechselladerfahrzeug, welches mit einem permanent aufgesattelten AB-Lösch ausgestattet ist und damit als Flugfeldlöschfahrzeug FLF 40/80-6 eingesetzt werden kann. Dem hatte der Aufsichtsrat mit zahlreichen Stadträten zugestimmt. Daher können mit PPR auch Flugzeuge über 10 Tonnen landen. 2019 wurden fünf Flugzeuge über 5,7 Tonnen abgefertigt sowie zwei Jets über 10 Tonnen. Genutzt wird der Platz für Geschäfts-, Privat und Organflüge. Jährlich starten etwa 5400 Flugzeuge, 96 Prozent sind leichter als 2 Tonnen.[22] Anfang 2020 gab es einen Vorstoß im Gemeinderat, den Flugplatz zu schließen: Mit knapper Mehrheit wurde die Stadtverwaltung beauftragt zu ermitteln, wie teuer eine Stilllegung 2031 würde, wenn die Pacht ausläuft.[22]

Betreiber und Finanzierung[edit source] Betreiber des Flugplatzes ist die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH, eine 100%ige Tochter der Stadtwerke Freiburg GmbH. Die Einnahmen des Flugplatzes entstehen unter anderem aus den Landegebühren. Dennoch macht die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH jährlich einen höheren fünfstelligen Betrag Verlust, der aus kommunalen Geldern ausgeglichen wird. Einzige Ausnahme war das Jahr 2012, als durch die Auflösung von Rückstellungen ein Gewinn in Höhe von 33.000 Euro ausgewiesen werden konnte.[23] Die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH beschäftigte im Jahr 2017 15 Mitarbeiter, davon drei hauptamtliche Flugleiter.[24]

In 2017, it became known that an application had been submitted to German Air Traffic Control for Freiburg Airport to also be approached by instrument approach, which had not yet been decided at the beginning of 2020.[21] There are efforts to allow aircraft heavier than 10 tons to land, especially with regard to soccer teams for the to be opened stadium. Larger aircraft, however, belong to a higher fire protection category and this accordingly requires a certain number of fire trucks and personnel. The airfield company purchased a used fire truck in 2019. This is a swap-body truck equipped with a permanently mounted AB-Lösch, which allows it to be used as an airfield firefighting vehicle FLF 40/80-6. This had been approved by the supervisory board with numerous city councils. Therefore, with PPR, aircraft over 10 tons can land. In 2019, five aircraft over 5.7 tons were handled as well as two jets over 10 tons. The airport is used for business, private and organ flights. About 5400 aircraft take off annually, 96 percent are lighter than 2 tons.[22] In early 2020, there was a push in the city council to close the airfield: By a narrow majority, the city council was asked to determine how expensive it would be to close it in 2031, when the lease expires.[22]

Operator and financing[edit source] The operator of the airfield is Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH, a 100% subsidiary of Stadtwerke Freiburg GmbH. The revenue of the airfield is inherited, among other things, from landing fees. Nevertheless, Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH makes an annual loss of a substantial five-digit amount, which is compensated by municipal funds. The only exception was the year 2012, when a profit of 33,000 euros was reported due to the reversal of provisions.[23] In 2017, Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH employed 15 people, including three full-time flight controllers.


Der Verkehrslandeplatz Freiburg ist einer der ältesten Flugplätze in Deutschland. Er ist zugelassen für Motorflugzeuge, Motorsegler, Hubschrauber, Segelflugzeuge, Freiballons, zum Fallschirmspringen und mit Einschränkungen für Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber. Zudem befindet sich hier der Stützpunkt des Intensivtransporthubschraubers Christoph 54 der Deutschen Rettungsflugwacht.

Abgewickelt werden gewerbliche und private Zwecke. Dazu zählen auch Messeflüge für Aussteller und Besucher, solche von Gästen in TV-Shows und Sport sowie der Organtransport der Universitätsklinik. Bei (internationalen) Linienflügen wird der 51 km entfernte EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg genutzt.

Geschichte

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Der Flugplatz entstand auf dem Gelände eines Exerzierplatzes im Nordwesten im Stadtteil Brühl. Dieser war während des Baus der Erbgroßherzog-Friedrich-Kaserne ab 1888 neben dem Freiburger Hauptfriedhof eingerichtet worden.

Als erster Flugbetrieb in Freiburg kann eine Ballonfahrt bezeichnet werden, die im Jahr 1907 über dem späteren Flugplatz stattfand.[2] Am 21. Mai 1911 war Freiburg Etappenort des „Ersten Zuverlässigkeitsfluges am Oberrhein“. Diese Veranstaltung kann als Beginn der zivilen Nutzung des Flughafens betrachtet werden. Der spätere Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Dritten Reich, Reichsmarschall Hermann Göring, erhielt von Juni bis September 1915 in Freiburg offiziell seine Pilotenausbildung. Zu seinen Fluglehrern gehörte Ludwig Weber. In den 1930er Jahren, in denen der Platz wieder überwiegend militärischen Zwecken diente, erlebte der Flugplatz eine Blütezeit, vor allem durch ab dem 5. Juli 1926 nach Stuttgart sowie ab dem 2. Juni 1930 nach Konstanz von der Lufthansa durchgeführte regelmäßige Linienflüge.[1]

1936 gab es Bedarf für ein neues Empfangsgebäude. Die ersten Pläne erstellte der Freiburger Architekt Rudolf Schmid. Seine Entwürfe kamen jedoch nicht zur Ausführung. Ab 1937 befand sich hier der Fliegerhorst Freiburg. Er diente ab 1939 dem Flieger-Ausbildungs-Regiment 23, später umbenannt in Flugzeugführerschule A/B 23 und nochmals umbenannt in Flugzeugführerschule A 23 bis 1945 als Ausbildungsplatz. Im Juni/Juli 1940 lagen mit der I./ZG 52 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 52) und der II./ZG 2 erstmals auch aktive fliegende Einheiten hier.[3] Grundlage der Bauausführung ab Sommer 1939 wurden aufgrund der Rohstofflage vereinfachte Pläne des Freiburger Hochbauamts unter Leitung von Joseph Schlippe. Das schlichte Gebäude sollte zu Repräsentationszwecken ab Oktober 1939 durch Kunst am Bau mittels Skulpturen von Hellmuth Hopp aufgewertet werden. Durch den inzwischen ausgebrochenen Zweiten Weltkrieg verzögerte sich die Fertigstellung des Bauvorhabens bis 1942. Die Hopp-Skulpturen wurden erst 1946 von der französischen Besatzungsarmee aufgestellt, die den Flugplatz nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Jahrzehnte nutzte.

Ende der 1960er Jahre war die Zukunft des Flugplatzes ungewiss. Die damaligen Gegner wollten eine Wohnbebauung und verurteilten den Lärm der französischen Heeresflieger. 1974 traf der Gemeinderat einstimmig die Entscheidung für Erhalt und Ausbau. Ein nach dem Entwurf von Robert Sperlich mit dem Kunstglasermeister Emil Böcherer in Blei gefasstes Fenster im 1976 fertiggestellten Tower zeigt die Daten der Beschlüsse zur Bestandssicherung und darunter die Namen des früheren Oberbürgermeister Eugen Keidel, der ehemalige Stadtkämmerers Engelbert Bernauer sowie die damaligen Aufsichtsräte und die Betreiberin.[4][5]

Nachdem lange über eine Schließung des Platzes diskutiert worden war, ist der Bestand jetzt gesichert – nicht zuletzt wegen der starken Fürsprache der Freiburger Bürger im Bürgerentscheid 1995 und der Bedeutung für die Wirtschaft und die Messe Freiburg. Entscheidend jedoch war und ist die Bedeutung des Verkehrslandeplatzes für das Herz- und Lungenzentrum der Universitätskliniken in Freiburg. Der Platz ist unmittelbar an den Kliniken gelegen und wird für Organtransplantationsflüge innerhalb des Einzugsbereiches Europa genutzt. Für die Transplantationsflüge besitzt der Verkehrslandeplatz Freiburg eine uneingeschränkte Nachtfluggenehmigung. Mit Flächenflugzeugen kann Freiburg z. B. von Moskau aus in 2,5 Stunden erreicht werden. Mittlerweile wird der Verkehrslandeplatz Freiburg zu 50 bis 60 % gewerblich/geschäftlich genutzt und stellt als wichtige Verkehrsinfrastruktureinrichtung neben Schiene und Straße die schnellste Verkehrsanbindung Freiburgs an die Zentren Europas dar.

Wegen der geänderten und damit verschärften EU-Gesetzgebung (Verordnung (EWG) Nr. 3922/91 des Rates vom 16. Dezember 1991 zur Harmonisierung der technischen Vorschriften und der Verwaltungsverfahren in der Zivilluftfahrt[6]) konnten bei bestehender Pistenlänge seit 2005 nur noch kleine oder leichte Flugzeuge landen, wovon auch Organtransplantationsflüge für das Freiburger Universitäts-Klinikum betroffen waren. 2006 wurde vom Gemeinderat der Stadt Freiburg eine der Verordnung entsprechende Verlängerung der Landebahn beschlossen. 2010 sagte das Land Baden-Württemberg eine Förderung des Vorhabens zu. Die Landebahn wurde schließlich 2011 auf 1400 Meter verlängert, ferner wurden an den Landeschwellen Anflughilfen PAPI installiert.[7] Gleichzeitig wurde die Landebahnbefeuerung erneuert. Ein Wolkenuntersichtmessgerät und ein Sichtweitenmessgerät verbessert die Sicherheit am Platz durch entsprechende Informationen durch die Flugleitung an die Piloten erheblich. Flugplatzgegner, die zwei Petitionsverfahren zur Verhinderung des Ausbaus anstrengten, konnten sich letztlich nicht durchsetzen.[8]

Im Rahmen des Papstbesuches in Deutschland 2011 feierte Benedikt XVI. am 25. September 2011 zusammen mit 100.000 Menschen einen großen Abschlussgottesdienst auf dem westlichen Bereich des Flugplatzes.

2012 wurde der Flugplatz von einem Teil der Anhänger des SC Freiburg als Standort für einen Neubau des Fußballstadions favorisiert. Ein Gutachten bescheinigte dem Flugplatz hier vorteilhafte Eigenschaften hinsichtlich Stadtnähe, Flächengröße und Infrastruktur. Jedoch wurden auch die mit dieser veränderten Nutzung einhergehende Notwendigkeit der Einstellung des Flugbetriebs genannt. Hinzu kommen bestehende Verträge mit den derzeitigen Nutzern und die Bebauung von Ausgleichsflächen. Im Rahmen dieser Diskussion führten der Leiter der Herzchirurgie Freiburg und des Herzzentrums Bad Krozingen sowie ein Vertreter der „Deutsche Stiftung Organtransplantation“ eine große Wichtigkeit für das Freiburger Transplantationszentrum an.[9] Die Verwaltungsspitze der Stadt lehnt die Nutzung des Flugplatzes als Stadionstandort aufgrund seiner Bedeutung für die Freiburger Kliniken und wegen der vertraglichen Situation mit den derzeitigen Nutzern ab.

2013 kam der Flugplatz wegen des Fußballstadions erneut in die Diskussion. Der in Frage kommende Standort liegt allerdings weiter in Richtung Westen von der Hartbelagbahn entfernt und beeinträchtigt laut vorläufiger Expertisen den Flugbetrieb dadurch nicht. Im November 2014 wurde vom Gemeinderat mit klarer Mehrheit entschieden, dass das SC-Stadion hier gebaut werden soll, obwohl tiefergehende Gutachten zur Flugsicherheit noch nicht fertig gestellt wurden. Am 1. Februar 2015 stimmten die Bürger von Freiburg in einem Bürgerentscheid mit 58,2 Prozent für den Stadionneubau im Wolfswinkel.[10] Der Fallschirmsprung- wie auch der Segelflugsport würden danach ihre derzeitigen Betriebsflächen verlieren. Laut vorläufigem Gutachten wird es trotz der Lage des Stadions in der Nähe der Hartbelagbahn auch bei widrigen Windverhältnissen zu keiner wesentlichen Einschränkung des reinen Motorflugbetriebes kommen.[11] Das aktuelle Gutachten von Prof. Hanke zeigt jedoch, dass es bei Hauptwindrichtung zu erheblichen Beeinträchtigungen der Flugsicherheit kommt.[12][13]

Gegen das Stadion-Bauvorhaben hat sich eine Bürgerinitiative gegründet,[14] welche insbesondere die Interessen der im Wolfswinkel lebenden Anwohner im Blick hat, aber auch auf die Bedeutung des Flugplatzes mit seinen Freiflächen für das gesamte Ökosystem hinweist. Eine schon 1995 agierende Bürgerinitiative Pro Flugplatz unterstreicht die Bedeutung und den Erhalt der Verkehrseinrichtung auch für den Luftsport (Segelflug- und Fallschirmsport).[15] Es gibt aber auch Bürgerinitiativen, die sich für den Bau des Stadions auf dem Flugplatzgelände ausgesprochen haben.[16] Nachdem Ende 2018 bereits mit vorbereitenden Bauarbeiten begonnen worden war, stellten sechs Anwohner im November 2018 einen Eilantrag auf einen vorläufigen Baustopp.[17][18] Nachdem 2019 eine neue Graslandebahn eingerichtet wurde, zogen die Segelflieger ihre Klage gegen das Stadion zurück.[19] Das Verwaltungsgericht Freiburg lehnte den Eilantrag am 29. April 2019 ab, ebenso der Verwaltungsgerichtshof Mannheim am 10. Juli 2019.[20]

2017 wurde bekannt, dass bei der Deutschen Flugsicherung ein Antrag gestellt wurde, dass der Freiburger Flugplatz auch per Instrumentenanflug angesteuert werden kann, der Anfang 2020 noch nicht entschieden war.[21] Es gibt Bestrebungen, dass schwerere Flieger als 10 Tonnen landen können, auch in Hinblick auf Fußballmannschaften für das neue Stadion. Größere Flugzeuge jedoch gehören einer höheren Brandschutzkategorie an und dem entsprechend muss eine bestimmte Zahl von Löschfahrzeugen und Personal vorhanden sein. Die Flugplatz-Gesellschaft hat 2019 ein gebrauchtes Löschfahrzeug angeschafft. Bei diesem handelt es sich um ein Wechselladerfahrzeug, welches mit einem permanent aufgesattelten AB-Lösch ausgestattet ist und damit als Flugfeldlöschfahrzeug FLF 40/80-6 eingesetzt werden kann. Dem hatte der Aufsichtsrat mit zahlreichen Stadträten zugestimmt. Daher können mit PPR auch Flugzeuge über 10 Tonnen landen. 2019 wurden fünf Flugzeuge über 5,7 Tonnen abgefertigt sowie zwei Jets über 10 Tonnen. Genutzt wird der Platz für Geschäfts-, Privat und Organflüge. Jährlich starten etwa 5400 Flugzeuge, 96 Prozent sind leichter als 2 Tonnen.[22] Anfang 2020 gab es einen Vorstoß im Gemeinderat, den Flugplatz zu schließen: Mit knapper Mehrheit wurde die Stadtverwaltung beauftragt zu ermitteln, wie teuer eine Stilllegung 2031 würde, wenn die Pacht ausläuft.[22]

Betreiber und Finanzierung

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Betreiber des Flugplatzes ist die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH, eine 100%ige Tochter der Stadtwerke Freiburg GmbH. Die Einnahmen des Flugplatzes entstehen unter anderem aus den Landegebühren. Dennoch macht die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH jährlich einen höheren fünfstelligen Betrag Verlust, der aus kommunalen Geldern ausgeglichen wird. Einzige Ausnahme war das Jahr 2012, als durch die Auflösung von Rückstellungen ein Gewinn in Höhe von 33.000 Euro ausgewiesen werden konnte.[23] Die Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH beschäftigte im Jahr 2017 15 Mitarbeiter, davon drei hauptamtliche Flugleiter.[24]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. ^ a b Amtliches Einwohnerbuch der Stadt Freiburg im Breisgau einschließlich der eingemeindeten Vororte Betzenhausen, Günterstal, Haslach, Littenweiler und Zähringen. 1936., Abteilung I, S. 29.
  2. ^ Ccity-flugplatz-freiburg.de: Flugplatzgeschichte: Die Anfänge bis zum 1. Weltkrieg (15. Juli 2016; als „Anmerkung der Redaktion“ gekennzeichnet)
  3. ^ Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945 Germany (1937 Borders), S. 187–189, abgerufen am 15. September 2014.
  4. ^ Carola Schark (2018-01-23). "Glasmalkunst im Flugplatz-Tower – Freiburg – Badische Zeitung". Badische Zeitung. Retrieved 2018-01-25.
  5. ^ Arnd Henke (2018-01-23). "Glasmalkunst im Flugplatz-Tower – Foto". Badische Zeitung. Archived from the original on 2018-01-26. Retrieved 2018-01-25. {{cite web}}: Invalid |url-status=ja (help)
  6. ^ Verordnung (EWG) Nr. 3922/91 des Rates in der konsolidierten Fassung vom 16. Januar 2007
  7. ^ Archived (Date missing) at city-flugplatz-freiburg.de (Error: unknown archive URL)
  8. ^ "Flugplatz Freiburg wird ausgebaut". airliners.de. 2010-05-31. Retrieved 2019-03-02.
  9. ^ http://www.badische-zeitung.de/freiburg/flugplatz-oder-bauplatz--56792697.html
  10. ^ "Ergebnis Bürgerentscheid 2015". Stadt Freiburg. Retrieved 2019-06-12.
  11. ^ Ergänzende Untersuchung zur Flugplatznutzung
  12. ^ Harald Hanke (2014-12-12). "Gutachten zu Flugsicherheit für das geplante SC-Stadion auf dem Flugplatz Freiburg". pro-flugplatz-freiburg.de. Retrieved 2015-01-12.
  13. ^ Joachim Röderer (2015-01-13). "Stadion-Debatte: Neue Gutachten zur Flugsicherheit widersprechen Stadt". Badische-Zeitung.de. Retrieved 2016-04-14.
  14. ^ Pro-Wolfswinkel
  15. ^ Pro-Flugplatz-Freiburg
  16. ^ Stadion-in-Freiburg
  17. ^ Joachim Röderer (2018-12-30). "Ab Februar 2019 beginnt der Rohbau des neuen SC-Stadions am Flugplatz". Badische Zeitung. Retrieved 2019-01-21.
  18. ^ Frank Zimmermann (2019-03-28). "Eilentscheid über Stadionbau fällt im April". Badische Zeitung. Retrieved 2019-03-29.
  19. ^ BZ-Redaktion (2019-03-29). "Die Graslandebahn auf dem Freiburger Flugplatz ist eröffnet". Badische Zeitung. Retrieved 2019-03-29.
  20. ^ Joachim Röderer (2019-07-10). "Verwaltungsgerichtshof lehnt Eilantrag gegen den Bau des SC-Stadions ab" (in German). Badische Zeitung.
  21. ^ Joachim Röderer (2017-01-14). "Freiburg: Mehr Sicherheit für den Flugplatz". Badische Zeitung. Retrieved 2017-01-14.
  22. ^ a b Simone Höhl & Joachim Röderer (2020-02-27). "Schwere Flieger und Fußballteams sollen auf Freiburgs Flugplatz landen können". Badische Zeitung.
  23. ^ Beteiligungsbericht der Stadt Freiburg 2013
  24. ^ Beteiligungsbericht der Stadt Freiburg 2018

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