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Der Roman ist jedoch auch, wie viele andere Werke Simenons, Ausdruck eines dringlichen Bedürfnisses nach Verständigung und einem Verständnis, das in den Abläufen der Justiz keinen Platz findet.[1] Die ersten Zeilen betonen das verzweifelte Bemühen Alavoines um diese Verständigung:[2] „Mein Richter, ein Mensch, ein einziger soll mich verstehen. Und ich möchte, dass Sie dieser Mensch sind.“[3] An anderer Stelle spricht Alavoine ein Credo Simenons aus:[4] „Es ist ein erschreckender Gedanke, dass wir, obwohl wir alle Menschen sind und alle unsern Rücken krümmen unter einem unbekannten Himmel, uns weigern, eine kleine Anstrengung zu machen, um einander zu verstehen.“[5] Die Ironie des Romans ist, dass sich Alavoine ausgerechnet an Richter Coméliau wendet, Maigrets Gegenspieler in den Maigret-Romanen, dessen Standesdünkel und moralische Vorurteile konsequent seinen Blick auf die menschliche Wahrheit verstellen.[6] So ist Lucille F. Becker auch dazu geneigt, die offene Frage am Ende des Romans, ob Alavoine durch seinen Brief Verständigung erreicht hat, abschlägig zu beantworten, da der Mensch in Simenons Weltbild eingeschlossen in seiner Einsamkeit bleibt.[7]

As seen in numerous other works by Simenon, the novel is also an expression of an urgent need for communication and understanding which has no place in the judicial processes.[8] The first lines underline Alavoine´s desperate efforts towards this understanding:[9] „Mein Richter, ein Mensch, ein einziger soll mich verstehen. Und ich möchte, dass Sie dieser Mensch sind.“[10] An anderer Stelle spricht Alavoine ein Credo Simenons aus:[4] „Es ist ein erschreckender Gedanke, dass wir, obwohl wir alle Menschen sind und alle unsern Rücken krümmen unter einem unbekannten Himmel, uns weigern, eine kleine Anstrengung zu machen, um einander zu verstehen.“[11] Die Ironie des Romans ist, dass sich Alavoine ausgerechnet an Richter Coméliau wendet, Maigrets Gegenspieler in den Maigret-Romanen, dessen Standesdünkel und moralische Vorurteile konsequent seinen Blick auf die menschliche Wahrheit verstellen.[12] So ist Lucille F. Becker auch dazu geneigt, die offene Frage am Ende des Romans, ob Alavoine durch seinen Brief Verständigung erreicht hat, abschlägig zu beantworten, da der Mensch in Simenons Weltbild eingeschlossen in seiner Einsamkeit bleibt.[7]

  1. ^ Stanley G. Eskin: Simenon. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1989, ISBN 3-257-01830-4, S. 299–300.
  2. ^ Lucille F. Becker: Georges Simenon. Haus, London 2006, ISBN 1-904950-34-5, S. 117.
  3. ^ Georges Simenon: Brief an meinen Richter. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-24126-6, S. 5.
  4. ^ a b Cite error: The named reference marnham326 was invoked but never defined (see the help page).
  5. ^ Georges Simenon: Brief an meinen Richter. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-24126-6, S. 183.
  6. ^ Stanley G. Eskin: Simenon. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1989, ISBN 3-257-01830-4, S. 300.
  7. ^ a b Cite error: The named reference becker118 was invoked but never defined (see the help page).
  8. ^ Stanley G. Eskin: Simenon. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1989, ISBN 3-257-01830-4, S. 299–300.
  9. ^ Lucille F. Becker: Georges Simenon. Haus, London 2006, ISBN 1-904950-34-5, S. 117.
  10. ^ Georges Simenon: Brief an meinen Richter. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-24126-6, S. 5.
  11. ^ Georges Simenon: Brief an meinen Richter. Diogenes, Zürich 2012, ISBN 978-3-257-24126-6, S. 183.
  12. ^ Stanley G. Eskin: Simenon. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1989, ISBN 3-257-01830-4, S. 300.